See [Gedicht]

Da wo's schaukelt,
fühl' ich mich zuhaus',
bist du's der taukelt,
hab ich meinen besten Schmaus,

Ja, ich lieb' das Schiff,
mit dem hin und her,
streift's 'nen Riff,
trauer ich ihm heut' noch hinterher,

Die See meine Heimat ist,
so wild durchzogen und rau,
du kannst sein wer du bist,
und brauchst auch keine Frau,

Doch Schönheit hat ihren Preis,
denn wer mit ihr seine Augen zu lange preist,
verliert den Blick für die Frau, so heiß,
was für einen heißt,
mit ihr verheiratet zu sein!

Wald 2 [Gedicht]

Gefangen im Walde,
Meiner selbst erneut ist,
erneut ich's nicht aushalte,
sodass mein Ich die Segel hisst,

Weil es will reisen,
durch die weite Welt,
nicht in die Wärme, nicht geborgen,
damit Ich spür, wie man 'was aushält,

Wohl gesonnt durch kaltes Licht,
mein Körper zu frieren beginnt,
Neues überall in meiner Sicht,
Doch die Erinnerung daran immer verschwind'!

Kühler und kühler ich werde,
gefolgt von körperlicher Beschwerde,
der Drang steigt, in den warmen Wald zu kommen,
und was von seiner spendenden Wärme abzubekommen!

Doch die Suche erfolglos wirkt,
das Zurückfinden schwierig ist,
Wieso Welt, du so ungerecht bist!

Wald [Gedicht]

 Ich wander' so umher,
durch den düst'ren Wald,
stehe vor einem Meer,
aus gleißend strahlendem Licht, so kalt.

Dies Licht mich ängstelt,
heraus, auß'en Wald ich nicht will,
Warm der Wald mir schmunzelt,
doch Neues bei Dunkelheit hier seltenst funkelt.

Der Drang nach Neuem immer größer wird,
manchmal sich eine Lichtung im Walde ziert,
Betret' ich sie nun, wächst der Wald hier heiter,
und lässt mich gehen auf die Suche weiter.

Auf dem Weg hinaus ist festes Gestrüpp,
schwierig und langsam ich bin, denn es hält mich stramm fest,
klammert es mein von Neuem ausgemagertes Geripp,
welches mich nicht in der wärmsten Dunkelheit lässt!

Mit Müh' und Arbeit,
eine Wiese unterm Lichtermeer erscheint,
so ist es aber nicht mehr weit,
bis es auf dieser Wiese haint,
und der Wald mich wieder in seiner Wärme hält...

Hitze [Gedicht]

Des Höllens Schlund,
mich besucht so heut',
ich schwitze wie'n Hund,
das man den Tag bereut!

Diese unendliche Hitze,
Sie wird noch steigen,
Ich will nicht, dass ich weiter schwitze,
kann es nicht auf ewig Winter bleiben?

Ja, der Winter mich an Tagen wie diesen verlockt,
die süß kalten Eisschichten alles toppt,
Ewig es kann nicht so bleiben,
und wir werden uns in der Kälte die Hände reiben...

Freiheit [Gedicht]

Die Freiheit will sich erstrecken, 
in jeden einzelnen Bereich der Welt,
Gibt es etwas, was sie festhält?
Kann man sie zurückschrecken?

Die Einschränkung hält sich mit Zähnen fest,
wann gibt man ihr noch den letzten Rest?
Schutz und Sicherheit wir werden dadurch verlier'n,
und mit ihr die ganze Welt krepier'n,

Freiheit ohne Einschränkung ist Anarchie,
Einschränkung ohne Freiheit Tyrannei,
Fragt sich: Wann kommen sie?
Naja, was es auch sei,
Man ist dann noch immer nicht frei...

Alliterationsschlamassel [Gedicht]

Gedanken gerne gedacht werden vom Mensch',
Etwas eindeutig erscheint wenn du'sch kennscht,
So sei sein Gedankenkonstrukt leider nicht,
Voll verlieren völlig dadurch nicht sein Gesicht,

Errötet ein ehrlicher Gedankenausträger,
so soll seine Scham beendet sein,
frei fühlend fand ihn ein Schläger,
bang brachte bei ihm schlimmste Pein,

Die dumpf dolen Schläge bald wollen aufhören,
sind so sicher fürs Opfer versiegt,
so schandlich schön es ist sich zu empören,
die dumm dämlichen Zuschauer vor den er liegt!

Transzendenz [Gedicht]

Jahre ich habe hinter mir,
viele mir noch bleiben,
so schenke ich sie dir,
mögest du sie dir doppelt einverleiben,

Körper aus Fleisch und Blut,
schnell vorüber sie schwinden,
deswegen brauchen wir Mut,
aus ihnen zu verschwinden,

Körper aus Kupfer und Stahl,
sind was ich haben möcht',
demnächst du hast keine Wahl,
den alten du bald auslöschst!

Ist die Idee überhaupt gut?
Darf man sie umsetzen?
Ich brauche den Mut,
für den ersten Schritt...

Ferne [Gedicht]

Die Ferne mich lockt so weit,
sie förmlich nach mir schreit,
entzogen ich bin von aller Förmlichkeit,
Die Unordnung mir Ruhe verleit',

Ein Sturm mir sich offentbart,
ein inner kommt aber nicht,
meine Schale ist dafür hart,
bewahre meine klare Sicht,
kam heraus wie starke Saat,
getroffen vom warmen Licht,
freundlich gehegt mit gutem Rat,
Krankheit und Böses beseitigt,

Weiße Ebene, glassklarer Himmel,
weiß so wie mein tollster Schimmel,
Sie ihre eisige Schönheit erweist,
König ist wer in die Ferne reist...

Passion [Gedicht]

Jung', da ist was du hast zu finden,
Ehe dem Leben kannst wie ich entschwinden,
Es wird bereichern dich allemal,
ohne es das Leben ist die reinste Qual,

Dieses etwas Passion sich schimpft,
doch es sich zu recht ewig die Nase rümpft,
denn so wichtig sie fürs Leben ist,
Bestimmt sie hat, dass du heute bei mir bist,

Sich nach ihr zu richten,
so manchem ist's verwehrt,
dir aber mit nichten,
so gegen dein Recht dich nicht wehrst!

Ich einst hat' solche Passion,
nun lieg' ich voller Sehnsucht nach ihr,
verboten sie wurd' damals mir,
dir ich sie werde nicht, mein Sohn!

Multiple Persönlichkeit [Gedicht]

Wach so wach,
du bleib' gespannt,
was ich auch mach',
du weist es mir mit'er Hand,

Mein Weg geleitet,
so wie du's willst,
beinahe es mich reitet,
"over the hills",

Ein Weg bestreitbar von wegen,
Du mir die Karte hast nun vorzulegen,
Mein Befehl dir nun hat Geleit zu folgen,
Obrigkeit mich ausmacht wie mein' Dulden,
Die einst'ge Rolle du nun hattest,
meine sie zwar jetzt ist,
ich mich nur noch fragest,
Wenn ich wieder mit dir bist,